Oil Painting: Whaling 2
oil painting no.1578
Date: 2011
Measure: 100 x 70 cm
Christian Seebauer – Germany
oil painting no.1578
Date: 2011
Measure: 100 x 70 cm
Christian Seebauer – Germany
oil painting no. 1577
Date: 2011
Measure: 100 x 80 cm
Christian Seebauer – Germany 1)http://www.seebauers-world.com/_walfang01_200_en.php
oil painting no. 1578
Date: 2011
Measure: 100 x 70 cm
Christian Seebauer – Germany 2)http://www.seebauers-world.com/_walfang02_200_en.php
Zur Webseite des Künstlers: http://www.seebauers-world.com/endangered-wildlife_en.php
Industriell betriebener Walfang ließ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Bestände großer Wale dramatisch schrumpfen. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Wale gelten wegen ihrer großen Gehirne und ihres komplexen Sozialverhaltens als besonders intelligente Tiere. Vor diesem Hintergrund ist der Walfang international umstritten.
In Norwegen besitzt der Walfang eine breite Unterstützung in der Bevölkerung und wird, solange es sich um die reichlich vorhandenen Zwergwale handelt, meist befürwortet. Im Jahr 2016 wurden in Norwegen bzw. von Norwegischen Fangflotten 880 Zwergwale getötet.
In Japan werden Zwergwale kommerziell gejagt, jedoch verschleiert die Regierung dies und gibt vor, Wale vom Institute of Cetacean Research zu “wissenschaftlichen Zwecken” jagen zu lassen. 3)https://de.wikipedia.org/wiki/Walfang
In der Saison 2015/16 haben Japans Walfänger 333 Zwergwale getötet, skandalös ist dies insbesondere auch deshalb, weil über 90% der Weibchen schwanger waren. 4)http://de.whales.org/news/2017/03/japan-toetet-333-wale-in-der-antarktis
Auf den Färöer-Inseln ist der umstrittene und äusserst grausame Grindwalfang (Grindadráp) , in der sich ganze Buchten in ein Blutbad verwandeln noch immer Tradition. Der sog. Grind dient dem Eigenbedarf. 5)https://de.wikipedia.org/wiki/Grindadr%C3%A1p
Das Thema Walfang wurde bereits früh von Künstlern aufgegriffen, jedoch ausschließlich in einem verherrlichenden Zusammenhang.
Robert Dodd (1748 – 1816): The Greenland Whale Fishery wurde z.B. erst kürzlich von den Arader Galleries verkauft und erzielte 80.000 US Dollar. 6)https://www.invaluable.com/auction-lot/robert-dodd-the-greenland-whale-fishery-45-c-43d4da3884
Eine zeitgenössische kritische Auseinandersetzung mit dem Walfang in der Kunst findet bislang (Stand 2017) – abgesehen von schockierenden Fotowerken – nicht statt. Der Umweltaktive Künstler Christian Seebauer dürfte weltweit zu den ersten Malern zählen, die den Schrecken des Walfangs konsequent brutal auf Leinwand bannen. Ähnliche Werke sind weltweit bisher nicht bekannt.
Harpunen, die sich in den um sein Leben kämpfenden Zwerkwal bohren, blutüberströmtes Wasser, ein Fabrikschiff, das das Lebewesen “Wal” an Bord zieht und Blutfontänen ausspuckt. Brutaler und unmittelbarer kann man mit einem Oevre dieses Menschenunwürdige Blutbad des Abschlachtens kaum auf Leinwand bringen. Seebauer traut sich. Und das erwartet man von der Kunst. Das sie sich einmischt, nichts schönfärbt.
Das sie Menschen schockiert, anwiedert und ein Bild einbrennt, das man nicht mehr vergessen kann. Kunst darf Ekel und Abscheu hervorrufen. Sie muss nicht als Veneidbild im Wohnzimmer hängen. Auch das malt Seebauer. Doch tiefe Spuren hinterlässt er beim Betrachter mit Werken wie der kleinen Serie zum Walfang. Werke, die das Gemüt erregen. Werke, sie für sich stehen. Und damit einzigartig sind.
Nirgendwo ist ähnliches zu finden. Nirgendwo erscheinen Werke im Internet, die sich mit einer solchen Brutalität gegen das Abschlachten der Wale stämmen. Man kann sich einen Film der Sea Shepherd ansehen und einen Eindruck über den Walfang bekommen. Doch dem medial abgstumpften Betrachter fehlt längst das Einfühlvermögen, das Mitleid! Hier gelingt es dem Künstler, einen bleibenden Eindruck in Sekundenbruchteilen zu vermitteln. Darum geht es.
Beide Werke sind farbreduziert. Auf der einen Seite ein eiskaltes Blau. Auf der anderen Seite ein – im wahrsten Sinne des Wortes – ganz warmes Rot. So warm, wie es aus dem Herzen des Zwergwales kommt. Schockierend nahbar und ergreifend dramatisch. In beiden Werken wählt der Umweltartist die Perspektive bewusst so, dass sich der Betrachter in mitten des Geschehens, in mitten der riesigen Blutlache befindet. Die Betrachtungsebene ist die eines Schwimmers, der selbst um sein Leben ringt und vor dem sich das grausame Geschen überlebensgroß aufbaut.
Das Heck des Fabrikschiffes kommt dem Betrachter dabei so nahe, dass die Perspektive es nicht mehr erlaubt, das Schiff in seiner Gesamtheit zu zeigen. So reduziert sich der Bildausschnitt auf das Wesentliche: Der an der Heckflosse hochgezurrte Zwergwal im Schlund des Walfängers. An Deck angedeutet: Die Silhouetten von Menschen. Welchen Bezug zur Realität das Geschehen hat, bleibt der Künstler schuldig. Ob es sich hier um die japanische Walfangflotte und die Nisshin Maru handelt? Auf seiner Webseite deutet der Künstler nur wage an “Noch immer werden Wale grausam getötet. Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Forschung”. So bleibt das Werk Seebauers allgemein. Und schockierend. 7)Eine Bildbesprechung von Friedhelm Weiser
References
↑1 | http://www.seebauers-world.com/_walfang01_200_en.php |
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↑2 | http://www.seebauers-world.com/_walfang02_200_en.php |
↑3 | https://de.wikipedia.org/wiki/Walfang |
↑4 | http://de.whales.org/news/2017/03/japan-toetet-333-wale-in-der-antarktis |
↑5 | https://de.wikipedia.org/wiki/Grindadr%C3%A1p |
↑6 | https://www.invaluable.com/auction-lot/robert-dodd-the-greenland-whale-fishery-45-c-43d4da3884 |
↑7 | Eine Bildbesprechung von Friedhelm Weiser |
oil painting no.1577
Date: 2011
Measure: 100 x 80 cm
Christian Seebauer – Germany